Herzlich Willkommen Dr. Matthias Wokittel

26.07.2022

AKTUELLES

Neue Leitung Strategie und Sanierung

Wir begrüßen Herrn Dr. Matthias Wokittel, der ab dem 1. August die Leitung Strategie und Sanierung übernehmen wird und somit unser Team bereichert.

 

Der studierte Diplom-Kaufmann und promovierte Gesundheitsökonom ist ein gefragter Generalist, mit jahrelanger Erfahrung im Gesundheitswesen. Er führte als Vorstand und Geschäftsführer Einrichtungen im Gesundheitswesen vom Fachkrankenhaus bis zur Universitätsmedizin sowie Reha Kliniken und MVZs bei einem weltweit agierenden Dienstleister.

 

Zudem ist Herr Dr. Wokittel seit einiger Zeit auch als Berater im Gesundheitswesen erfolgreich tätig und kennt somit nicht nur die interne Sichtweise des Krankenhausmanagements, sondern auch den externen Blickwinkel des Beraters aus erster Hand und kann somit unseren Mandanten auf Augenhöhe begegnen.

 

Diese Vielseitigkeit stellt er nun als neuer Bereichsleiter Strategie und Sanierung bei der Krankenhausberatung der ENDERA-Gruppe zur Verfügung. Unsere Mandanten gewinnen mit ihm einen versierten Experten an ihrer Seite.

 

Wir wünschen Herrn Dr. Wokittel einen guten Start und freuen uns auf eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Ihr Ansprechpartner:

Dr. Matthias Wokittel
Bereichsleiter Strategie und Sanierung bei der Managementberatung der ENDERA-Gruppe GmbH
m.wokittel@endera-gruppe.de

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Krankenhauskomplex

14.07.2022

AKTUELLES

Zukunftsstrategie für Krankenhäuser – der Weg zum Gesundheitszentrum!

Die Neuordnung der Krankenhauslandschaft in Deutschland hat schon längst begonnen. Der Ambulantisierungsdruck auf die Krankenhäuser wächst und wird zu einer Bereinigung der stationären Kapazitäten führen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an Spezialisierung und Qualität der stationären Leistungen. Beide Strömungen sind bereits im neuen Krankenhausrahmenplan NRW abgebildet, der ebenso wie das aktuelle IGES-Gutachten zur Erweiterung des AOP-Katalogs ein guter Indikator für die künftig anstehenden Entwicklungen ist.

 

Welche Analysen und strategischen Überlegungen sind erforderlich, um ein Konzept für die Transformation des Krankenhauses zu einem umfassenden Gesundheitszentrum zu erarbeiten, welches den aktuellen politischen Entwicklungen Rechnung trägt?

 

Wenngleich es auf Bundesebene Signale gibt, das Fallpauschalensystem abzulösen und die Finanzierung für die stationäre Versorgung zu verbessern, ist dies kein Grund zum Aufatmen. Denn zwischen den Zeilen ist dies stets mit einer Bereinigung des Krankenhausmarkts verknüpft. Das heißt, Krankenhäuser dürfen zwar künftig auf eine auskömmliche Finanzierung hoffen – aber nur, wenn sie für die jeweilige Leistung zu dem ausgewählten Kreis der Krankenhäuser gehören, die diese nach Qualitäts- und Mindestvorgaben künftig noch anbieten dürfen.

 

Deutschlandweit diskutieren bereits viele Kommunen die Schließung von Krankenhausstandorten. An deren Stelle sollen sogenannte „Intersektorale Gesundheitszentren“ entstehen, unter deren Dach ambulante Leistungsangebote mit niederschwelligen stationären Angeboten gebündelt werden sowie weitere ergänzende Gesundheitsleistungen – je nach Bedarf in der Region – insbesondere im Bereich Pflege.

 

Es gilt, Nachfolgelösungen für die Bevölkerung zu finden, die in unmittelbarer Nähe kein stationäres Krankenhaus mit Notfallambulanz mehr vorfinden, und insbesondere in ländlichen Regionen gleichzeitig dem (Haus- und Fach-)Ärztemangel im ambulanten Bereich zu begegnen.

 

Aber auch Krankenhäuser, deren Zukunftsfähigkeit nicht grundsätzlich infrage steht und deren originäre Aufgabe es auf den ersten Blick nicht ist, ambulante hausärztliche und fachärztliche Versorgung sicherzustellen, sind gefordert, sich mit den aktuellen Entwicklungen auseinanderzusetzen und ihre Zukunftsstrategie vor dem Hintergrund des zunehmenden Ambulantisierungs- und Spezialisierungsdrucks grundlegend zu überdenken.

 

Zwischen der Alternative „gesundschrumpfen mit hoher Spezialisierung“ und „breiteres fachliches Leistungsportfolio auch über die klassische stationäre Krankenhausversorgung hinaus“ sind alle Szenarien denkbar. Ein Großteil der Krankenhäuser entscheidet sich dafür, rückläufige stationäre Leistungen durch neue sektorenübergreifende, auch ambulante, Gesundheitsangebote aufzufangen und sich immer mehr zu einem umfassenden Gesundheitszentrum zu entwickeln.

 

Während sich der Begriff „intersektorales Gesundheitszentrum“ im kommunalen Bereich für Zentren mit nur niederschwelligen stationären Angeboten etabliert hat, ist das Gesundheitszentrum eines Krankenhauses im Regelfall dadurch gekennzeichnet, dass dort ein sehr hoch spezialisiertes stationäres Versorgungsangebot vorgehalten wird. Insoweit empfehlen wir, die Zusatzbezeichnung „intersektoral“ nicht für Gesundheitszentren von Krankenhäusern zu verwenden..

 

 

In 8 Schritten zum Gesundheitszentrum!

 

Schritt 1:

Ermittlung des ambulanten Potenzials der stationären Fachabteilungen

 

Basis für die Abschätzung des ambulanten Potenzials kann das IGES Gutachten sein und die Krankenhausplanung NRW, deren Grundsätze und Kriterien vermutlich künftig bundesweit gelten werden.

 

Schritt 2:

Bereinigung des stationären Leistungsportfolios und Erhöhung der Spezialisierung

 

Das stationäre Leistungsangebot ist dahingehend zu überprüfen, inwieweit dieses unter Markt- und Wettbewerbsbedingungen zukunftsfähig erscheint und auch in der Zukunft strengere Qualitäts- und Mengenanforderungen erfüllen wird. Als Orientierung dient der Krankenhausrahmenplan NRW, der Maßstab für die Bundesregierung bei der Neuordnung der Krankenhausstrukturen deutschlandweit sein wird.

Im Ergebnis ist für jede Fachabteilung und jeden Leistungsbereich zu bewerten, welche Leistungen künftig „sicher“ weiter angeboten werden können und auch ausbaufähig sind und von welchen Leistungen man sich ggf. künftig verabschiedet. Ebenso ist zu prüfen, ob neue Leistungen etabliert werden sollten, um Qualitäts- und Mindestvorgaben erfüllen zu können. Auch dies sollte stets in Orientierung an dem neuen Krankenhausrahmenplan NRW erfolgen.

 

Die Leistungen sind entsprechend einer klassischen Portfolioanalyse zu kategorisieren.

Auszug Leitfaden Strategische Zielplanung, ENDERA, Version 2019

Schritt 3

Prognose der künftig verbleibenden stationären Kapazitäten (in Fällen und Betten)

 

Die nach Abzug des ambulanten Potenzials und der Bereinigung des stationären Leistungsportfolios verbleibenden stationären Kapazitäten sind je Fachabteilung zu bestimmen. Je nach Krankenhaus handelt es sich alleine beim stationären Potenzial erfahrungsgemäß um 10-30 % der stationären Fälle, sodass das Ergebnis erhebliche Auswirkungen auf den stationären Krankenhausbetrieb haben kann (Abbau von Kapazitäten, sowohl Betten als auch Infrastruktur und personelle sowie sächliche Ressourcen).

 

Schritt 4

Ambulantisierungsstrategie

 

Auf Grundlage des ermittelten ambulanten Potenzials ist zu überprüfen, ob und wie dieses über bereits vorhandene Ambulanzen (AOP-Strukturen, MVZ, Ermächtigungen, ASV-Ambulanzen) aufgefangen werden kann bzw. inwieweit eine – ggf. auch fachbezogene – Expansion notwendig wäre, sowohl hinsichtlich der ambulanten Versorgungsaufträge als auch hinsichtlich Infrastruktur, Räume und Personal.

Die Rollenteilung zwischen MVZs und Krankenhaus ist zu definieren, insbesondere mit Blick auf die Leistungen des ambulanten Operierens. Wer führt in welchem Umfang ambulante Operationen durch? Wo erfolgt die Vor- und Nachbetreuung der Patienten?

Im Rahmen der Ambulantisierungsstrategie ist auch zu beleuchten, ob und inwieweit über eigene Ambulanzen hinaus Kooperationen mit ambulanten Leistungsanbietern ein Bestandteil der Strategie sind und diese Kooperationen auf- oder ausgebaut werden sollen (z. B. Facharztzentrum mit externen Praxen).

 

Schritt 5

Ableitung der Gesamtleistungsstrategie – vom Krankenhaus zum Gesundheitszentrum

 

Auf Basis der durchgeführten Analysen folgt eine Gesamtbewertung, ob und in welchem Umfang künftig Gesundheitsleistungen am Standort angeboten werden sollen. Diese Fragen sind außerhalb des klassischen stationären Krankenhausportfolios insbesondere abhängig vom Bedarf und den vorhandenen Angeboten in der jeweiligen Region zu beantworten.

Beispielhafte weitere Gesundheitsdienstleistungen im Rahmen des Gesundheitszentrums könnten sein: Stationäre und ambulante Rehabilitation, Physiotherapie, Kurzzeitpflege, Tagespflege, Hebammensprechstunde, Krabbelgruppe u. ä., aber auch die lokale Verortung von Apotheke, Sanitätshaus etc. Auch die Kooperation mit stationären und ambulanten psychiatrischen oder psychosomatischen Versorgern bietet sich oftmals an.

Es ist jeweils zu diskutieren, welche dieser ergänzenden Leistungen durch den Krankenhausträger selbst angeboten werden sollen und welche gemeinsam mit Kooperationspartnern.

Im Rahmen der Strategie sind weitmöglich bereits konkrete Kapazitäten (Betten, Fälle/Anzahl zu betreuende Patienten p. a. o. ä.) auch für die ergänzenden Gesundheitsdienstleistungen zu planen.

 

Schritt 6

Ableitung des baulichen Handlungsbedarfs

 

Auf Basis der künftig geplanten Leistungen und Kapazitäten können die baulichen Handlungsbedarfe entwickelt werden, bis hin zu einer ersten baulichen Zielplanung und einer Einschätzung der voraussichtlichen baulichen Kosten.

 

Schritt 7

Business- und Finanzplanung

 

Die entwickelten strategischen und baulichen Planungen sind in eine Gesamtbusinessplanung zu überführen, d. h. einer GuV-basierten Planungsrechnung einschließlich Investitions-, Personal- und Liquiditätsplanung. In diesem Rahmen sind auch mögliche Finanzierungsbedarfe zu planen und entsprechende Finanzierungskonzepte zu entwickeln.

Im Zuge der Personalplanung sollte nicht nur Anzahl und Art bzw. Qualifikation des jeweiligen Personals geplant werden, sondern auch eine Einschätzung erfolgen, inwieweit das Personal im Bestand 1:1 in die künftigen Strukturen überführt werden kann oder ob und welche Veränderungen im Personalbestand erforderlich sind.

 

Schritt 8

Umsetzungsplanung

 

Der Projekt- und Meilensteinplan für die schrittweise Umsetzung der neuen Gesundheitscampus-Strategie sollte als einer der ersten Schritte eine umfassende Konsolidierung und wirtschaftliche Sanierung der bestehenden ambulanten Strukturen vorsehen. Expansion und Weiterentwicklung ist nicht sinnvoll, solange bestehende ambulante Strukturen defizitär sind. Im Mittelpunkt einer solchen wirtschaftlichen Sanierung steht die Optimierung des Ressourceneinsatzes sowie der Betriebsorganisation der ambulanten Strukturen bis hin zu operativen Praxisabläufen, der Personalbedarfs- und -einsatzplanung und dem Terminmanagement.

Ebenso ist eine zentrale Koordinierungsstelle zu etablieren, die über ein zentrales Telefon- und Terminmanagement die Patientensteuerung zu den Gesundheitsdienstleistern am Standort übernimmt und die darüber hinaus mit Casemanagern eine Begleitung der Patienten während ihrer gesamten Behandlung sicherstellt.

Ihre Ansprechpartnerin:

Stephanie Dreher
Leitung MVZ- und Praxis-Management der ENDERA-Gruppe GmbH
s.dreher@endera-gruppe.de

Stephanie Dreher, Leitung MVZ- und Praxis-Management der ENDERA-Gruppe GmbH
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Experteninterview ENDERA Krankenhausberatung mit Sabine Bommel

17.06.2022

AKTUELLES

Was macht ein Architekt in der ENDERA Krankenhausberatung? – Experteninterview ENDERA Krankenhausberatung mit Sabine Bommel

Was macht ein Architekt in der ENDERA Krankenhausberatung?

 

Ein Architekt in der ENDERA Gruppe ist ein wichtiges Zahnrad im umfassenden Betrachtungsportfolio unserer Krankenhausberatung. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Gesundheitsimmobilien ganzheitlich zu betrachten. Hierbei steht nicht nur der Lebenszyklus der Immobilie unter Aspekten wie Zeit, Kosten, Betriebstüchtigkeit, Lebensdauer und Nachhaltigkeit im Fokus, vielmehr gliedert sich die Immobilie als „Ressource“ in den ganzheitlichen Aspekt der medizinischen Versorgung ein. Neben medizinstrategischen Überlegungen, betriebsplanerischen Anpassungen, kapazitativen Bedarfsermittlungen ist auch die perspektivische bauliche Entwicklung von wesentlicher Bedeutung, sowie deren Finanzierbarkeit um unser Gesundheitssystem auch in Zukunft bezahlbar, innovativ und nachhaltig zu machen.
Wir bei ENDERA leben all diese Schnittstellen innerhalb unseres Teams und der dort vielfältig vorhandenen beruflichen Professionen, das ist DIE Herausforderung neben der eigenen Fachkompetenz basierend auf dem erlernten Beruf.

 

Gibt es weitere besondere Herausforderungen für einen Architekten in einer Unternehmensberatung?

 

Ja, der Architekt in der Unternehmensberatung hat in vielerlei Hinsicht die Aufgabe des Katalysators unterhalb der verschiedenen Verfahrensbeteiligten. Das gilt sowohl für den vorbereitenden, also den Prozess der Entwicklung und Planung eines Projektes, als auch den der Realisierung eines medizinisch geprägten Bauvorhabens. Mein Team und ich haben die Erfahrung gemacht, dass die verschiedenen Berufsgruppen lernen müssen, eine Sprache im Projekt zu sprechen, um einander zu verstehen. Das geht nur im Miteinander und WIR als Planer innerhalb des ENDERA-Teams leben diese Aufgabe in unserem hauseigenen multidisziplinären Team. Das, was wir intern umsetzen, wenn wir – das BAU-Team aus Architekten und Bauingenieuren – mit unseren Kollegen (Ärzten, Juristen, Wirtschaftsingenieuren, Betriebs- und Volkswirtschaftlern, Vertretern der Pflegeberufe, Geisteswissenschaftlern) interagieren, davon dürfen unsere Kunden profitieren, wenn wir von der Entwicklung bis zur Realisierung den Prozess begleiten dürfen.
Ziel ist es dabei, die Kompatibilität übergreifender Fachkompetenz herzustellen. Ein wenig ist es so, als wären wir alle Dolmetscher und würden neue Sprachen erlernen.

 

Welches ist das bisher umfassendste Projekt, welches Sie bei der ENDERA Krankenhausberatung begleiten durften?

 

Ganz klar, für mich führt bei dieser Frage kein Weg am Campus Zentralklinikum Lörrach vorbei. Dieses spannende Projekt darf ich seit 2012 begleiten. Damals gab es ein Kreiskrankenhaus, betrieben an drei Standorten, ein weiteres kirchlich geführtes Haus und die Aufgabenstellung einer baulichen Ziel-/ und Masterplanung. Hieraus hat sich für die Region Südbaden ein Leuchtturmprojekt entwickelt, was die ENDERA Krankenhausberatung vor die Aufgabe der Neuorganisation der Gesundheitsversorgung im Landkreis Lörrach gestellt hat. Mit dem Lörracher Weg 2.0 wurde 2015 ein Meilenstein gesetzt, der künftig einen zentralisierten Klinikumsneubau aller bisherigen Krankenhäuser im Landkreis auf einem neuen Grundstück vorsieht. Kernstück des Gesundheitscampus ist der somatische Schwerpunktversorger des Zentralklinikums selbst mit 677 Betten (davon 46 Intensiv-Versorgungseinheiten, 13 OP-Sälen, 6 Kreißsälen) auf 42.800 m² Nutzfläche (NUF), 89.700 m² Bruttogrundfläche (BGF) und 405.900 m³ Bruttorauminhalt (BRI).
Ergänzt wird das Portfolio der zukunftsorientierten zentralen Versorgungstruktur für den Landkreis Lörrach um das psychiatrische Zentrum für seelische Gesundheit (mit 142 Betten und 15 tagesklinischen Plätzen), einem interdisziplinären Ärztehaus, dem Haus der Gesundheit, der DRK Rettungswache sowie einem zentralen Parkhaus mit über 1.000 Stellplätzen.

Die Menschen im Landkreis Lörrach dürfen sich auf eine ganz besondere Architektur, innovative technische Konzepte bei nachhaltigen Ansätzen, hochmoderne Medizin und eine optimale Erreichbarkeit per Straße und per Luft über den neuen Hubschrauberlandeplatz freuen. Die Erreichbarkeit per Schiene lässt noch etwas auf sich warten – aber auch hier sind die richtigen Schritte eingeleitet.

Wir von ENDERA duften die strategische Konzeption des Zentralklinikums mit entwickeln und im Dialog mit dem Ministerium in Stuttgart die Bedeutung für die Region herausarbeiten. Die Entwicklung von Flächenlayouts, Raum-/Funktionsprogrammen, die Auswahl eines geeigneten Grundstücks, die Vorbereitung und Durchführung des Planerwettbewerbs sowie die kontinuierliche Begleitung des Projekts in der Planung und nun auch in der Realisierungsphase… überall durften wir hier unsere Fußabdrücke hinterlassen.

 

Nach mehr als 15 Jahren als Architektin in der Krankenhausberatung, was ist Ihre berufliche Bereicherung?

 

Projekte vom ersten Gedanken einer strategischen Planung in ein real umgesetztes Projekt zu entwickeln, dieses weiterzuverfolgen, begleiten und zum baulichen Abschluss bringen zu dürfen, das ist für mich berufliche Bereicherung, ja Wertschöpfung im besten Sinn.

Hochinteressant ist auch immer wieder die Erkenntnis, wie viele Gemeinsamkeiten in den Arbeitsabläufen und Entscheidungsprozessen oder überhaupt in der Vorgehensweise wir mit „unseren Kunden“ haben.

Das hat sich gerade kürzlich wieder im Gespräch mit einem Chefarzt Chirurgie herausgestellt: Er muss nicht nur das in seinem Beruf naheliegendste tun und Patienten behandeln, sondern sich auch intensiv mit den prozessualen Abläufen, dem Terminmanagement oder strategischen Entscheidungen – wann schafft man welche neue Technologie an – und vielen anderen Feldern befassen. Hier gibt es große Schnittmengen und Analogien mit der Arbeitsweise in unserem Berufsfeld, wo wir eben auch nicht nur die Immobilie mit der „Architektenbrille“ betrachten, sondern ganzheitlich auch die damit verknüpften Bereiche wie etwa die Organisation der Betriebsabläufe oder die Planung der Medizinstrategie im Blick haben müssen.

Diese Überschneidungen schaffen ein gegenseitiges Verständnis, das eine wertvolle Basis für die gemeinsame Arbeit an diesen hochkomplexen Projekten bildet.

Es bleibt weiterhin spannend, man lernt halt nie aus und es ist absolut bereichernd, an jeglichem Innovationsgeist teilhaben zu dürfen.

 

Was würden Sie ggü. einem jungem Berufskollegen als Besonderheit Ihres beruflichen Alltags hervorheben und somit Ihren beruflichen Weg „schmackhaft“ machen?

 

Die Teilhabe an einem interdisziplinär agierenden Team, mit einem umfangreichen Blick über den sprichwörtlichen Tellerrand und dabei gemeinsam etwas Großes bewegen können.

Ehemals Berufsfremdes sich dabei zu erschließen und es sich zu eigen machen dürfen… was kann es Schöneres geben, als lebenslang mit und von anderen Menschen lernen zu dürfen?

 

 

 

Zur Person:

Sabine Bommel, Geschäftsbereichsleitung Baul. Ziel-/Masterplanung, ist Dipl.-Ing. (TU) Architektin und seit 2006 als Architektin in der Unternehmensberatung tätig.

Ihre Ansprechpartnerin:

Sabine Bommel
Geschäftsbereichsleitung Bauliche Ziel- und Masterplanung der ENDERA Managementberatung GmbH
s.bommel@endera-gruppe.de

Sabine Bommel, Geschäftsbereichsleitung Bauliche Ziel- und Masterplanung der ENDERA Managementberatung GmbH
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Zahnräder

02.06.2022

AKTUELLES

Die Finanzbuchhaltung: (fast) immer besser als ihr Ruf!

Das monatliche Berichtswesen – ein wesentliches Steuerungsinstrument für die Geschäftsleitung – kann nur dann zuverlässig funktionieren, wenn es auf einer breiten, validen Datenbasis fußt. Liegen die dazu erforder-
lichen Daten indes nicht rechtzeitig vor, wird die Ursache oftmals der Finanzbuchhaltung zugeschrieben.

 

Eine Prozessanalyse wird in nicht wenigen Fällen aufdecken, dass die Ursache in den zuliefernden Bereichen liegt. Die Finanzbuchhaltung kann nur Daten verarbeiten und aufbereiten, die ihr z. B. von Kodierung und Abrechnung, Medizincontrolling, Personalwesen, Anlagebuchhaltung und anderen zuliefernden Bereichen frühzeitig zur Verfügung gestellt werden. Daher führt es oftmals nicht zu dem gewünschten Ergebnis, aus-
schließlich die Finanzbuchhaltung auf den Prüfstand zu stellen.

 

Über die Prozessanalyse und ggf. Prozessoptimierung innerhalbe der Finanzbuchhaltung hinaus sind folgende Themenfelder zu durchleuchten:

>Prozessoptimierungen innerhalb der zuliefernden Bereiche

>Einrichtung fehlender oder Optimierung vorhandener Schnittstellen zur IT- gestützten Datenübertragung zwischen System und Subsystemen, wie HR, Mawi, Abrechnung, MedCo und vorhandenen Kassensystemen etc.

>Automatisierung wiederkehrender Tätigkeiten

>Festschreibung vorgelagerter Prozesse (wer liefert wem was bis wann?)

>optimierte Aufgabenteilung zur termingerechten Datenlieferung

 

Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Geschäftsleitung erhält rechtzeitig die erforderlichen Daten, die Prozess-
optimierung und -automatisierung setzt Ressourcen in der Finanzbuchhaltung frei und die Finanzbuchhaltung verliert sich nicht mehr im Tagesgeschäft, sondern wird zum Partner und Berater der Geschäftsleitung.

 

Unsere FiBu-Experten unterstützen Sie gerne, wenn Sie die Prozesse in Ihrem Haus auf den Prüfstand stellen möchten.

Ihre Ansprechpartnerin:

Dana Marke
Geschäftsbereichsleitung Finanzierung & Controlling der ENDERA Managementberatung GmbH
d.marke@endera-gruppe.de

Dana Marke, Geschäftsbereichsleitung Finanzierung & Controlling der ENDERA Managementberatung GmbH
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Viele Krankenhäuser lehnen die Übernahme von Hausarztsitzen ab

12. Mai 2022

AKTUELLES

Hausärztliche Versorgung sichern und das eigene Krankenhaus stärken – kein Widerspruch!

Deutschlandweit finden in vielen Regionen Hausarztpraxen, aber auch Facharztpraxen wie z.B. im Fachbereich HNO, keine Praxisnachfolger. Die Kassenärztlichen Vereinigungen haben daher vielfältige Maßnahmen zur Sicherstellung der Versorgung und Förderung der ambulanten Versorgung gestartet.

 

Krankenhäuser lehnen die Übernahme von Hausarztsitzen in die eigene MVZ-Struktur oftmals mit den Argumenten ab, dass ein solcher Sitz keinen Mehrwert für die stationäre Krankenversorgung schafft und i.d.R. auch keine Ärzte gefunden werden können, die bereit sind, hausärztlich tätig zu sein.
Doch ist dies tatsächlich so?

 

Die ENDERA-Gruppe möchte Krankenhaus-MVZ ermutigen, Hausarztsitze zu betreiben und durch entsprechende Schwerpunktsetzung sinnvoll in die Medizin-Strategie des Krankenhauses zu integrieren. Z.B. ist es möglich, auf einem hausärztlichen Sitz diabetologische Patienten zu behandeln und DMP-Programme anzubieten, ebenso wie die oft über viele Monate andauernde Begleitung von Adipositas-Patienten vor und nach einem Krankenhausaufenthalt oder auch Wund-Nachsorgen außerhalb der Frist nach
§ 115a Abs. 2 Satz 1 SGB.

 

Der Mehrwert für das Krankenhaus?

  1. Die Sicherung von Zuweisungen über eigene Hausarztsitze im Einzugsgebiet
  2. die sektorenübergreifende Betreuung von Patienten
  3. die Entlastung des Krankenhauses von ambulanten Sprechstunden, die in keinem direkten Zusammenhang zu einer Krankenhausbehandlung stehen
  4. …und ganz „nebenbei“ leistet das Krankenhaus darüber hinaus noch einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung der ambulanten Versorgung – Insbesondere für kommunale Krankenhäuser ein erstrebenswertes Ziel!

Weitere Informationen finden Sie unter www.kommunal-mvz.de. Wir beraten Sie gerne!

Ihr Ansprechpartner:

Fred Andree
Geschäftsführer der ENDERA-Gruppe GmbH
f.andree@endera-gruppe.de

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MVZ-Controlling-Tools für Wirtschaftsplanung und Berichtswesen

25. März 2022

AKTUELLES

Die ENDERA MVZ-Controlling-Tools – Sicherung des wirtschaftlichen Erfolgs

Wir bieten Ihnen unsere Excel basierten ENDERA MVZ-Controlling-Tools für die Wirtschaftsplanung und das Berichtswesen an, mit denen Sie bei Bedarf bis auf Ebene des einzelnen Arztes planen und steuern können. So können Sie wirtschaftliche Schwankungen, abweichende Leistungsentwicklungen (bis auf Arztebene) und Liquiditätsengpässe frühzeitig erkennen und entsprechende Maßnahmen zur Gegensteuerung veranlassen.

 

Die ENDERA MVZ-Controlling-Tools bieten Ihnen folgende Funktionsbereiche:

 

  • GuV-basierte Wirtschaftsplanung auf Kontenebene
  • Deckungsbeitragsrechnung pro Bereich, Praxis oder Arzt
  • monatliche oder quartalsweise Soll-Ist-Vergleiche der wichtigsten Erfolgsparameter auf Bereichs-, Praxis- oder Arztebene, einschließlich GuV-basierter Hochrechnung für das jeweilige Jahr
  • monatliche oder quartalsweise Liquiditätsvorschau
  • monatliche oder quartalsweise Betrachtung vertragsarztrechtlich relevanter Parameter, wie z. B. Prüfzeiten
  • Optional bei Bedarf: Benchmarking mit vergleichbaren Praxen der KV-Region

 

Um mit den ENDERA MVZ-Tools arbeiten zu können, benötigen Sie nur wenige Daten, die in Ihrer Finanzbuchhaltung und dem Controlling ohnehin vorliegen.

Ihr Ansprechpartner:

Fred Andree
Geschäftsführer der ENDERA-Gruppe GmbH
f.andree@endera-gruppe.de

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Christiane Schmidt

Christiane Schmidt, Beraterin bei der Daniela Baum – Beratung im Gesundheitswesen

16. März 2022

INTERVIEW

Agile Führung als Schlüssel für eine erfolgreiche Teamarbeit gilt auch im Gesundheitswesen

Was ist zeitgemäße Führung? Im Zeitalter der Digitalisierung verändern sich Arbeitsprozesse und Strukturen in Unternehmen werden entsprechend angepasst. Im Zuge dessen verändert sich auch die Rolle der Führungskraft. Gerade in der heutigen Arbeitswelt ist ein Top-down-Management, also Entscheidungen über hierarchische Strukturen, nicht immer der Schlüssel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

 

Frau Schmidt, warum ist gute Führungsarbeit für den Unternehmenserfolg so wichtig und welche besonderen Herausforderungen sehen Sie im Gesundheitswesen? 

 

Wir erleben es in der Personalakquise immer wieder, dass im Grunde attraktive Gesundheitsstandorte ihre Vakanzen nicht besetzen können, weil bekannt ist, dass beispielsweise der Chefarzt keine Führungskompetenzen vorweist. Gerade in der heutigen Zeit hat das Thema „Führung“ vor allem etwas mit einer Vorbildfunktion zu tun und weniger mit einer Führung „von oben herab“. Eine gute Führung birgt darüber hinaus Agilität sowie die Fähigkeit, in verschiedenen Perspektiven denken zu können. Dabei können Führungskräfte anregend und bestätigend sein, wenn sie auch mal Verantwortung an ihre Mitarbeitenden übertragen, wie beispielsweise im Rahmen eines Projektes. Hier können Verantwortungsbereiche denjenigen Mitarbeitenden zugeordnet werden, die gut in diesen Bereichen sind. Das fördert nicht nur die Motivation, sondern erzeugt auch schnellere Ergebnisse und verbessert die Zielerreichung. Neben der Agilität ist es zudem wichtig, eine Vision zu schaffen, diese an die Mitarbeitenden zu kommunizieren und ihre Umsetzung maßgeblich voranzutreiben. Fakt ist, starre Hierarchien – und die gibt es gerade im Gesundheitswesen noch sehr häufig – führen selten zum Erfolg. Vielmehr sollte darauf geachtet werden, eine offene Unternehmenskultur zu gestalten. Mangelhafte und auch mangelnde Führung erzeugt negative Wirkungen: Die Arbeitsatmosphäre im Team verschlechtert sich und überträgt sich unvermeidlich auf die Arbeitsqualität und die Motivation der Mitarbeitenden.

 

Agile Führung als Schlüssel für eine erfolgreiche Teamarbeit – Was glauben Sie, macht gute Führungsarbeit überhaupt aus?

 

In einem agilen Umfeld möchten Mitarbeitende vor allem ihren Fähigkeiten nach geführt werden. Neben ausreichendem fachlichen Know-how sind vor allem Sozialkompetenz, Fleiß und eine hohe Eigenmotivation der Schlüssel für eine erfolgreiche Führungsarbeit. Je nach Tätigkeitsfeld präferieren Mitarbeitende vor allem das eigenverantwortliche Arbeiten. Hierbei ist es von Vorteil, einen Freiraum für innovative Beiträge zu bieten, was in Organisationen des Gesundheitssektors jedoch häufig zu kurz kommt. Allerdings sollte auch darauf geachtet werden, das Tempo auf die Mitarbeitenden und deren Bedürfnisse abzustimmen sowie Unklarheiten oder Missverständnisse durch eine offene Kommunikation sachlich zu besprechen. Sich stets selbst zu reflektieren, kann hierbei eine hilfreiche Methode sein, jedoch eine Herausforderung für Führungskräfte darstellen.

 

Welchen Stellenwert hat das Thema „Führung“ heute und wie kann sie gerade auch im Gesundheitswesen gefördert werden?

 

Heutzutage ist das Thema „Führung“ wichtiger denn je, denn es gibt immer komplexere Anforderungen an die Führungskraft, Teams erfolgreich zu führen. Abgesehen davon ist es nichts, was man einfach so lernt, weniger im Studium und schon gar nicht im beruflichen Alltag. Ohne eine gute Führung kann kein Team zusammengehalten und somit auch nicht zu guter Leistung angespornt werden. Die Rolle der Führungskraft sollte demnach darin bestehen, die Mitarbeitenden bedürfnisorientiert zu führen, sodass sie sich sowohl beruflich als auch persönlich weiterentwickeln können. Weniger formale Hierarchien und mehr agile Führung fördern zudem die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Nur so können eine erfolgreiche Führungsarbeit und Zusammenarbeit im Team gewährleistet werden. Erste Impulse können im Rahmen von Workshops oder Programmen zur Führungskräfte- und Teamentwicklung gesetzt werden, in denen Führungskompetenzen gestärkt, neue Führungsmethoden entwickelt und die effektive Zusammenarbeit im Team gefördert werden. Ein solches Vorgehen haben wir bereits mehrfach in Unternehmen des Gesundheitswesens erfolgreich durchgesetzt und damit nachhaltig Einfluss auf den Aspekt der Führung nehmen können.

 

Liebe Frau Schmidt, vielen Dank für das Interview!

 

Zur Person:

Christiane Schmidt ist gelernte Bankkauffrau und sammelte nach ihrem abgeschlossenen Studium der Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung erste Erfahrungen als Referentin der Geschäftsführung eines Krankenhausverbundes. Seit über zwei Jahren ist Frau Schmidt als Beraterin bei der Daniela Baum – Beratung im Gesundheitswesen tätig und verantwortet, neben der Vermittlung von Fach- und Führungskräften im Gesundheitswesen, den Bereich der Team- und Führungskräfteentwicklung. In diesem Tätigkeitsfeld arbeitet sie eng mit Führungskräften und Teams zu den Themen Mitarbeiterführung, effektive Zusammenarbeit und Kommunikation zusammen.

Ihr Ansprechpartner:

Fred Andree
Geschäftsführer der ENDERA-Gruppe GmbH
f.andree@endera-gruppe.de

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Dr. med. Padilla

Dr. med. Diego Padilla Galvez

17. Februar 2022

AKTUELLES

Hybrid-DRG – ENDERA-Experteninterview mit Dr. med. Diego Padilla Galvez

„Herr Dr. Padilla: Was wird sich aus Ihrer Sicht durch die geplanten Hybrid-DRGs ändern? Welche Bedeutung haben diese für Krankenhäuser, welche für niedergelassene Leistungserbringer?“

 

Die Vergütung der operativen Leistung wird unabhängig, ob sie ambulant oder stationär durchgeführt wird, gleich vergütet. Es entsteht ein neues, sektorübergreifendes Entgeltsystem, welches die Ambulantisierung bestimmter Operationen bewirken soll. Für Krankenhäuser steigt somit der Druck bestimmte Operationen ambulant durchführen zu müssen, um kostendeckend zu arbeiten. Für niedergelassene Leistungserbringer bedeutet dies eine finanzielle Gleichbehandlung mit den Krankenhäusern.

 

„Was glauben Sie, werden die maßgeblichen Kriterien für die Kalkulation der Hybrid-DRGs sein?“

 

Die maßgeblichen Kriterien für die Kalkulation werden die aG-DRGs und der EBM sein. Meines Erachtens wird man anlehnend an die Vergütung der integrierten Versorgungsverträge die aG-DRGs um einen gewissen Prozentsatz reduzieren. Die Vergütung wird aber immer noch höher als bei der EBM Vergütung liegen.

Der Erfolg der Hybrid-DRGs wird von der kostendeckenden Vergütung abhängen.

 

„Welche Qualitätsvorgaben erwarten Sie für die Hybrid-DRGs? Was bedeuten diese für Krankenhäuser und niedergelassene Leistungserbringer?“

 

Ich gehe davon aus, dass die bereits bestehenden Qualitätsvorgaben aus der „Vereinbarung von Qualitätssicherungsmaßnahmen nach § 135 Abs. 2 SGB V zum ambulanten Operieren“ für die Hybrid-DRGs zur Anwendung kommen.

In dieser Vereinbarung werden die Anforderungen an die fachliche Befähigung und die organisatorische-, hygienische-, bauliche- und apparativ-technische Voraussetzungen festgelegt. Für Krankenhäuser und niedergelassene Leistungserbringer, die in der Vergangenheit unter diesen Qualitätsvorgaben gearbeitet haben, ändert sich daher nichts. Die übrigen Leistungserbringer müssen ihre Defizite in den Anforderungen ausgleichen, um an den Hybrid-DRGs partizipieren zu dürfen.

 

„Was sollten Krankenhäuser aus Ihrer Sicht bereits jetzt in die Wege leiten, um sich bestmöglich vorzubereiten?“

Krankenhäuser, die keine separaten ambulanten OP-Einheiten haben, sollten jetzt schon überprüfen, wie sie organisatorisch und ökonomisch am effektivsten das ambulante Operieren in ihre bestehenden OP-Einheiten integrieren oder neue ambulante OP-Strukturen schaffen können.

Für die Krankenhäuser, die ambulante Strukturen in Form von MVZ´s aufgebaut haben, bietet sich die Möglichkeit unter der besseren Vergütung das ambulante Operieren kostendeckend zu etablieren und auszubauen.

Darüber hinaus sollten bereits heute ambulante OP-Teams bestehend aus Anästhesisten, Operateuren, MFAs, OP-Assistenten etc. formiert werden, soweit noch nicht vorhanden, die ihre Fähigkeiten im Bereich des ambulanten Operierens weiterentwickeln und sich auf diesen Bereich spezialisieren. Bewährt hat sich hier auch ein „Training on the job“ durch erfahrene ambulante (externe) Teams.

 

Herr Dr. Padilla, vielen Dank für das Interview.

 

Zur Person:

Als Facharzt für Anästhesie verfügt Herr Dr. med. Diego Padilla Galvez über langjährige Erfahrungen sowohl im Krankenhaus, als auch in der Niederlassung. Neben seinem breiten fachärztlichen Wissen verfügt er zudem über umfassende Managementerfahrungen, da er seit einigen Jahren als Geschäftsführer und Ärztlicher Leiter ambulanter OP-Zentren, gegenwärtig einer Praxisklinik, tätig ist. Herr Dr. Padilla Galvez wirkt zudem als freier Berater der ENDERA-Gruppe.

Ihr Ansprechpartner:

Fred Andree
Geschäftsführer der ENDERA-Gruppe GmbH
f.andree@endera-gruppe.de

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Peter Mast

16.12.2021

AKTUELLES

Gründung und Betrieb Kommunaler MVZs – ENDERA-Experteninterview mit Peter Mast

Die medizinische Versorgungslage im hausärztlichen Bereich, teilweise auch im fachärztlichen Bereich, bereitet zunehmend Sorgen, nicht nur bei den Leistungserbringern selbst, sondern auch bei den Patientinnen und Patienten und nicht zuletzt auch in der Öffentlichkeit. Daher sehen sich immer mehr Vertreterinnen und Vertreter kommunaler Verwaltungen und Gremien mit dem Thema konfrontiert, Lösungen für die Sicherstellung medizinischer Leistungen – häufig in eher ländlich geprägten Gebieten – zu diskutieren, zu verabschieden und zu implementieren. Wichtige Aspekte in diesem Zusammenhang bringt Peter Mast, Experte im Thema Gründung und Betrieb Kommunaler MVZs, auf den Punkt.

 

Herr Mast, Sie waren Mitinitiator und Geschäftsführer des Kommunalen MVZs in Bad Säckingen im südlichen Baden-Württemberg. Was waren die Beweggründe für die Gründung eines kommunal betriebenen MVZs? Welche wesentlichen Aspekte sind bei der Entscheidungsfindung zu beachten?

 

In Bad Säckingen spielten im Wesentlichen zwei Faktoren eine Rolle, die zur Gründung des kommunalen MVZs führten. Zum einen war nach der Schließung des dortigen Krankenhauses inklusive der Ambulanz ein wichtiger Anlaufpunkt für die Bevölkerung nicht mehr vorhanden. Zum anderen waren in dem Planungsbereich zu derselben Zeit mehr als 15 freie Sitze für Allgemeinmedizin gegeben. Die Stadt Bad Säckingen sah sich somit in der Verantwortung, diese Lücken zu schließen.

Im Rahmen der Entscheidungsfindung sind zwei Punkte besonders zu beachten. Einerseits die kommunalrechtlichen Aspekte, d.h. die Einhaltung der Gemeindeordnung sowie die Abstimmung mit der Kommunalaufsicht zu beachten, die richtige Wahl der Gesellschaftsform zu treffen und selbstverständlich alle formalen Entscheidungswege einzuhalten. Andererseits besteht eine große Herausforderung darin, ärztliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das MVZ zu finden, um entsprechende Anträge bei der Kassenärztlichen Vereinigung stellen zu können. Ein Tipp meinerseits: Man sollte frühzeitig seine Absicht öffentlich äußern und mit anderen Marktteilnehmern abstimmen, um mit Interessierten ins Gespräch zu kommen.

 

Sie sprechen die kommunalrechtlichen Aspekte an. Welche sind aus Ihrer Sicht besonders hervorzuheben?

 

Es beginnt bei der Entscheidung, wer Träger des MVZs werden soll und der geeigneten Wahl der Gesellschaftsform. Im kommunalen Umfeld gibt es neben der bekannten Form der GmbH auch die Möglichkeit des Eigenbetriebs oder des Kommunalunternehmens. Daneben kann auch noch eine Genossenschaft angedacht werden. Alle Alternativen haben Vor- und Nachteile. Dazu kommt, dass die Kassenärztliche Vereinigung ggf. auch noch Bürgschaften des Trägers fordern kann.

Die Entscheidung muss in der Regel in den öffentlichen Gremien (zum Beispiel Stadt- oder Gemeinderat) diskutiert und getroffen werden. Somit ist die Gründung eines kommunalen MVZs sehr öffentlich- und pressewirksam. Die Gründung ist der Kommunalaufsicht anzuzeigen oder von dieser zu genehmigen. Der erstellte Businessplans wird dort noch einmal dahingehend geprüft, dass der kommunale Haushalt durch das MVZ nicht nachhaltig belastet wird.

Und auch hier wiederum ist wichtig: Alle diese Aspekte müssen bei der Zeitplanung berücksichtigt werden. Schnell, schnell ist hier sicher nicht der richtige Ansatz, wenngleich das Thema dringlich erscheint.

 

Welche Herausforderungen sehen Sie dann beim tatsächlichen Betrieb eines MVZs im kommunalen Umfeld?

 

Neben den üblichen Problemen im Bereich der Personalgewinnung und der Herausforderung, ein MVZ-geeignetes IT-Systeme zu finden, ist es von Beginn an wichtig, dass ein funktionierendes Berichtswesen für die Schaffung von Transparenz und zur Steuerung des MVZs implementiert wird. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Finanzbereich des Trägers (Kämmerei und auch Verwaltungsspitze) ist dabei empfehlenswert, um frühzeitig die Ergebnisentwicklung im Blick zu haben und ggf. kommunale Themen (Beihilfen, Vergabeordnung etc.) strukturiert besprechen zu können.

 

Herr Mast, vielen Dank für das Interview.

 

Für weitere Informationen rund um das Thema MVZ besuchen Sie bitte auch kommunal-mvz.de.

 

Zur Person:

Peter Mast ist Diplom-Mathematiker und seit dem Jahr 1994 im Management von Kliniken tätig. Nach langjähriger Tätigkeit als Geschäftsführer von Akut- und Rehakliniken in kommunaler, freigemeinnütziger oder privater Trägerschaft – teilweise mit angeschlossenen MVZs – ist er seit 2016 als selbstständiger Berater im Gesundheitswesen tätig und wirkt zugleich als Kooperationspartner der ENDERA-Gruppe für den Bereich „Kommunal-MVZ“.

Ihr Ansprechpartner:

Fred Andree
Geschäftsführer der ENDERA-Gruppe GmbH
f.andree@endera-gruppe.de

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Landarzt gesucht!

16.11.2021

AKTUELLES

Rückenwind für Kommunal-MVZ aus der Politik

Landesgesundheitsminister sprechen sich für die Sicherstellung der ambulanten Versorgung durch Kommunen aus

 

Am 04. und 05. November 2021 sind die Gesundheitsminister der Länder zu einer Sondersitzung mit Herrn Gesundheitsminister Jens Spahn in Lindau zusammengekommen. Dabei haben sie sich auch mit den Entwicklungen im Bereich der MVZ, insbesondere mit dem Einfluss von Finanzinvestoren und der Bedeutung von kommunalen MVZ, auseinandergesetzt.

 

Neben der Notwendigkeit einer Einschränkung des Zugangs zum MVZ-Markt für Finanzinvestoren wünschen die Gesundheitsminister nachdrücklich eine vermehrte Sicherstellung der ambulanten medizinischen Versorgung durch MVZ in kommunaler Trägerschaft. U.a. sollen die Zulassungsvoraussetzungen für Kommunal-MVZ erleichtert werden und die Gründung eines MVZ-Gründung nur in dem KV-Bezirk möglich sein, in dem der jeweilige Träger des MVZ seinen Sitz hat, oder in einem benachbarten KV-Bezirk. Die Gesundheitsminister wünschen die Einrichtung eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe.

 

Mit diesem Wunsch reagieren die Gesundheitsminister auf die Entwicklungen in ländlichen Räumen, in denen schon heute, vor allem bei den Hausärzten, eine deutliche Unterversorgung herrscht; Tendenz steigend.

 

Die ENDERA-Gruppe begleitet Kommunen kompetent und umfassend bei Gründung und Betrieb kommunaler MVZ, besuchen Sie uns gerne auf kommunal-mvz.de

Ihre Ansprechpartnerin:

Stephanie Dreher
Leitung MVZ- und Praxis-Management der ENDERA-Gruppe GmbH
s.dreher@endera-gruppe.de

Stephanie Dreher, Leitung MVZ- und Praxis-Management der ENDERA-Gruppe GmbH
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