Krankenhaus-IT

19.01.2023

AKTUELLES

Der steinige Weg zum digitalen Krankenhaus

In vielen Branchen ist die Digitalisierung schon Alltag, ohne computergestützte Workflows wären die meisten Arbeitsprozesse mittlerweile undenkbar. Doch wie sieht es in deutschen Krankenhäusern mit der Digitalisierung aus?

 

Digitale Krankenakten und Patientendaten, technologisch basierte Behandlungsmethoden und Operationen, die ohne entsprechende IT-Unterstützung nicht möglich wären – dies sind nur einige Beispiele für Digitalisierung in Krankenhäusern und Kliniken. Neben dem, was Patienten während der Behandlung mitbekommen, sind Krankenhäuser in den administrativen Bereichen vergleichbar mit privatwirtschaftlichen Unternehmen: In den Bereichen Personalverwaltung, Finanzierung und Rechnungswesen sowie abteilungs- oder standortübergreifende Kommunikation kommen die Mitarbeitenden ohne IT-gestützte Technik nicht mehr aus.

 

Realität ist jedoch, dass die IT-Infrastruktur in Kliniken veraltet ist; dass die Software-Programme der unterschiedlichen Abteilungen keine Daten austauschen können und dass in manchen Fällen nicht einmal eine IT- oder Digitalisierungs-Strategie vorhanden ist.

 

Ein weiteres großes Problem stellt die IT-Sicherheit dar: Cyberattacken auf Krankenhäusern nehmen zu. Diese können jedoch nur durch umfassende und individuell entwickelte IT-Sicherheitsmaßnahmen abgewehrt werden.

 

Die Dringlichkeit zu Modernisierungsmaßnahmen der Krankenhaus-IT hat auch die Bundesregierung erkannt und unterstützt im Rahmen des Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) die digitale Transformation mithilfe des speziell für diese Zwecke eingerichteten Krankenhauszukunftsfond.

 

 

Was können die Krankenhäuser tun, um ihre Digitalisierung voranzubringen?
Beispiele aus der Finanzbuchhaltung

 

Voraussetzung für ein erfolgreiches Digitalisierungsprojekt sind optimal aufeinander abgestimmte interne Prozesse und Schnittstellen zwischen den Softwares der einzelnen Abteilungen und Leistungsbereiche. In vielen Klinken zeigt sich dies Bild nur bedingt, was dazu führt, dass die Prozesse weiterhin analog umgesetzt werden; so werden beispielsweise Daten zuliefernder Softwares wie Lohnbuchhaltung, Abrechnung, Materialwirtschaft und Medizincontrolling zum Teil noch manuell in die Finanzbuchhaltungssoftware eingebracht. Benötigte Informationen können aufgrund unvollständig eingerichteter Schnittstellen nur mit einem hohen manuellen Aufwand für wiederkehrende Prozesse in die erforderliche digitale Form gebracht werden. Natürlich entsteht dadurch neben dem hohen zeitlichen Aufwand auch eine hohe Fehlerquote. Und bei dem in vielen Kliniken vorherrschenden Personalmangel erschweren analoge und zeitaufwendige Arbeitsschritte die Situation zusätzlich.

 

Hier einige Beispiele zu Verbesserungsmaßnahmen der (abteilungsübergreifenden) IT-Infrastruktur aus der Finanzbuchhaltung:

>Übertragung des MDK-Status in die Rechnungsbelege der Finanzbuchhaltung zur Nutzung des vollautomatisierten Mahnverfahrens

>Einrichtung des Elektronischen Kontoauszugs zur automatischen Buchung wiederkehrender Zahlungsein- und ausgänge, inkl. vollautomatisierter Verarbeitung von Zahlungsavisen

>Übertragung der Lohn- und Gehaltsbuchungen über eine Schnittstelle in die Finanzbuchhaltung

>Übertragung aller Debitorenrechnungen und Kreditorenrechnungen aller Buchungskreise und Mandanten über Schnittstellen in die Finanzbuchhaltung

 

 

IT-Strategie unterstützt Fachabteilungen

 

Es ist unabdingbar, eine IT-Strategie auszuarbeiten, in dessen Rahmen Neuerungen erfolgen. Denn nur so können das Krankenhaus als Ganzes betrachtet sowie abteilungsübergreifende technische Aspekte, wie die IT-Sicherheit, berücksichtigt werden.

 

Zudem müssen die Optimierungsmaßnahmen der hauseigenen IT-Infrastruktur im Rahmen der IT-Strategie individuell auf die jeweilig vorhandenen Systeme und Abläufe abgestimmt werden. Für die Umsetzung und Implementierung von Digitalisierungsprojekten benötigen die Krankenhäuser deshalb neben den IT-Experten auch Fachkräfte, welche die Prozesse und Workflows in den Fachbereichen kennen und optimieren können. Die IT-Infrastruktur sollte immer die bestehenden Prozesse unterstützen und genug Raum bieten, Arbeitsschritte zu vereinfachen. Nach der Betrachtung und Optimierung der bestehenden Prozesse können diese dann auf die IT-Systeme und in die entsprechende Software übertragen werden.

 

 

 

Fazit

 

Ziel eines jeden zukunftsfähigen Krankenhauses sollte es also sein, die digitale Transformation anzugehen. Auch wenn erst einmal Zeit und Geld investiert werden muss, bringt eine individuell auf die Bedarfe und bestehenden Strukturen des jeweiligen Krankenhauses abgestimmte IT-Infrastruktur langfristig einen hohen Nutzwert, auch aus wirtschaftlicher Sicht.

 

Komplexe Digitalisierungsprojekte müssen jedoch nicht von den Klinikleitungen allein bewältigt werden. Verantwortliche und Mitarbeitende aus dem Gesundheitswesen stehen häufig vor großen Herausforderungen. Die Experten der ENDERA-Gruppe können ihr Wissen im Bereich IT- und Digitalisierungsprojekte mit ihren Kompetenzen aus den anderen Fachbereichen verknüpfen und so den Weg zum digitalen Krankenhaus erfolgreich ebnen.

Ihr Ansprechpartner:

Dr. Matthias Wokittel
Geschäftsbereichsleitung Strategie & Sanierung der ENDERA Managementberatung GmbH
m.wokittel@endera-gruppe.de

Dr. Matthias Wokittel, Geschäftsbereichsleitung Strategie & Sanierung der ENDERA Managementberatung GmbH
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