Krankenhaus MVZ

03.05.2021

AKTUELLES

…und warum betreiben Sie ein Krankenhaus-MVZ?

Die meisten Krankenhäuser betreiben ein MVZ – oder auch mehrere – und halten es für unverzichtbar. Doch beim näheren Hinschauen sind die strategischen Ziele der MVZ-Struktur oftmals unklar und auch der wirtschaftliche Nutzen für den Krankenhauskonzern erschließt sich in vielen Fällen nicht.

Es empfiehlt sich daher, für das eigene MVZ das „Warum“ und damit die strategischen Ziele und den Nutzen des MVZ-Betriebs regelmäßig kritisch zu reflektieren.

 

Gründe, die klassischerweise für den Betrieb eines MVZ eine Rolle spielen sollten und wie Sie auf dieser Grundlage klare strategische und wirtschaftliche Ziele für Ihr MVZ ableiten können.

 

Im Regelfall rechtfertigen folgende Gründe den Betrieb eines Krankenhaus-MVZ:

 

  1. Ausgliederung ambulanter Leistungen aus dem stationären Krankenhausbetrieb.
    Zu nennen sind hier insbesondere ambulante Operationen, aber auch ambulante Sprechstunden oder sonstige ergänzende ambulante Angebote.
  2. Sicherung von stationären Fällen über eine eigene Einweiserstruktur.
  3. Sicherstellung ambulanter Versorgungsangebote.
    Diese sollen dem Bedarf der Bevölkerung im Einzugsgebiet gerecht werden und zugleich eine sinnvolle Ergänzung zum stationären Leistungsgeschehen darstellen – im Sinne einer ganzzeitlichen sektorenübergreifenden Patientenversorgung.

 

Die Definition dieser Gründe und die Gewichtung untereinander bilden die Grundlage für die Festlegung der strategischen Ziele des MVZ insgesamt, aber auch für jeden einzelnen Versorgungsauftrag bzw. Sitz und dort tätigen Arzt. In Abstimmung zwischen den Beteiligten des Trägers bzw. Krankenhauses und des MVZ können auf dieser Basis für jeden im MVZ tätigen Arzt Ziele definiert und auch bezüglich deren Erreichung überprüfbar gemacht werden.

 

Diese Ziele sind entsprechend der aktuellen Entwicklungen im Konzern, aber auch auf dem Markt und bei den Wettbewerbern, regelmäßig zu hinterfragen.

 

Praxisbeispiel:

Je nach Region (Stadt? Land? Ambulante Ärztedichte? Wettbewerber stationär und ambulant?) wird allzu oft erst mit Blick auf die durch das MVZ generierten Krankenhauseinweisungen (gemessen in Casemix-Punkten) und bei Betrachtung der Bedeutung des MVZ in Relation zu anderen niedergelassenen Einweisern deutlich, dass das MVZ weder aktuell ein bedeutender Zuweiser ist, noch mit vertretbarem Managementaufwand und Sitzwachstum in Zukunft zu einem solchen werden wird. Hier stehen „Gefühl“ und „Tatsachen“ oftmals in hoher Diskrepanz zueinander. In diesen Fällen sollten die Ziele für die MVZ-Struktur entsprechend neu ausgerichtet und stärker an der Sicherung ambulanter Leistungsangebote orientiert werden. Dies wiederum rechtfertigt auch die Erwartungshaltung des Trägers, dass das MVZ ähnliche wirtschaftliche Ergebnisse erzielt wie eine vergleichbare niedergelassene Praxis in der jeweiligen KV-Region.

 

Nur mit einer abgewogenen und transparenten Strategie ist es daher möglich, einen nachhaltigen und nachweisbaren Nutzen der MVZ-Struktur für den Gesamtkonzern zu generieren.

Weitere Informationen finden Sie auf unseren Modulbeschreibungen MVZ-Management, MVZ-Finanzbuchhaltung und MVZ-Controlling.

Ihre Ansprechpartnerin:

Stephanie Dreher
Leitung MVZ- und Praxis-Management der ENDERA-Gruppe GmbH
s.dreher@endera-gruppe.de

Stephanie Dreher, Leitung MVZ- und Praxis-Management der ENDERA-Gruppe GmbH
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