Hausärzte

05.08.2021

AKTUELLES

Prekäre ärztliche Versorgungssituation? – Bedarfsdeckung durch kommunale MVZ!

Die ärztliche Versorgungssituation hat sich in den letzten Jahren in Deutschland deutlich verändert. Ein wesentlicher Trend besteht darin, dass es immer mehr angestellte Ärztinnen und Ärzte gibt – also eine Abkehr von der eigenen Praxis als niedergelassene Ärztin bzw. niedergelassener Arzt. Zunehmende und zugleich auch strukturelle Herausforderungen ergeben sich jedoch nicht nur aus dem gestiegenen Wunsch nach einer Festanstellung. Vielmehr zeigen sich immer mehr Lücken in der Nachbesetzung oder umgekehrt formuliert: es gibt eine erhebliche Zahl an Niederlassungsmöglichkeiten – nicht für alle Arztgruppen gleichermaßen, jedoch insbesondere bei Hausärzten (siehe Abbildung 1) und teilweise auch in der allgemeinen ärztlichen Versorgung, allen voran bei Psychotherapeuten, aber auch Kinder- und Nervenärzten.

 

Abbildung 1 – Quelle: KBV, Werte aus 2019

 

 

Verstärkt wird diese Unterversorgung durch ein ansteigendes Durchschnittsalter bei den Ärztinnen und Ärzten. Betrug das Durchschnittsalter der Hausärzte im Jahr 2008 noch 52,2 Jahre, so stieg es bis 2020 auf 55,4 Jahre an. Der Anteil der Ärztinnen und Ärzte über 65 Jahre hat sich im selben Zeitraum mehr als verdreifacht – von 4,6% auf 15,7%. Nimmt man die Gruppe der 60- bis 65-Jährigen hinzu, war 2008 rund jeder fünfte Arzt 60 Jahre und älter, 2020 zählt schon jeder Dritte zu den über 60-Jährigen. Daraus lässt sich erkennen, dass der Zustand der Unterversorgung voraussichtlich noch weiter zunehmen wird – dies überwiegend, jedoch nicht ausschließlich im ländlichen Raum (siehe Abbildung 2).

 

Abbildung 2 – Quelle: KBV

 

 

Sowohl die (zunehmende) Unterversorgung als auch die Veränderungen in der Arbeitsform der Ärztinnen und Ärzte – Festanstellung statt eigener Praxis – werfen Fragen auf: Wie lässt sich mit dieser Situation umgehen? Wer muss handeln?

 

Die Corona-Krise hat uns einmal mehr vor Augen geführt, wie sensibel das Thema Gesundheitsversorgung zu sehen ist. Zum einen besteht ein „Grundbedürfnis“ nach adäquater Versorgung in der Bevölkerung. Zum anderen kann die Versorgungssituation auch als Standortfaktor betrachtet werden. Eine angemessene und gute ärztliche Versorgungslage zählt genauso zu den attraktiven Faktoren wie Wohnqualität, Freizeitmöglichkeiten oder gar das Grundbedürfnis nach Arbeit (wirtschaftliche Stabilität). Und spätestens damit gehört die Gesundheitsversorgung zu den Themenfeldern, mit denen sich Bürgermeister, Landräte, allgemein gesprochen Vertreter der kommunalpolitischen Ebenen und Gremien beschäftigen müssen. Wird eine Unterversorgung festgestellt, müssen Lösungsansätze gefunden werden, wird eine drohende Unterversorgung antizipiert, müssen rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden.

 

Immer häufiger wird als Lösungsmöglichkeit die Gründung eines „Kommunal MVZ“ in Betracht gezogen – wofür es gute Gründe und auch schon mehrere Beispiele in der Praxis gibt. Bevor jedoch mit der Konzeption und Umsetzung eines kommunalen MVZ begonnen wird, müssen zwingend folgende Fragestellungen strukturiert und auf Basis einer validen Analyse (belastbare Datengrundlage) beantwortet werden:

 

  1. Wie sieht die aktuelle Versorgungssituation in unserem Planungsbereich (Mittelbereich für Hausärzte, Kreisregionen für allgemeine fachärztliche Versorgung, z. B. Kinder- oder Nervenärzte) aus?
  2. Welche Niederlassungsmöglichkeiten bestehen aktuell in dem Planungsbereich?
  3. Wie wird sich die Situation im Planungsbereich weiterentwickeln? Z. B. Altersstruktur der Ärzteschaft, demografische Entwicklung, ggf. weitere weiche Standortfaktoren.

Bei dieser Analysearbeit geht es um ein Höchstmaß an objektiver Darstellung und das vollständige Erfassen aller relevanten Daten. Sehr gerne lassen wir Ihnen beispielhaft eine von uns ausgearbeitete Analyse zukommen und beantworten jederzeit Fragen im Zusammenhang mit der Bedarfsermittlung und Marktanalyse zur Versorgungssituation in Ihrem Planungsbereich.

 

Weitere Informationen finden Sie unter www.kommunal-mvz.de.

Ihre Ansprechpartnerin:

Stephanie Dreher
Leitung MVZ- und Praxis-Management der ENDERA-Gruppe GmbH
s.dreher@endera-gruppe.de

Stephanie Dreher, Leitung MVZ- und Praxis-Management der ENDERA-Gruppe GmbH
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