Krankenhaus-Insolvenzen können mit den richtigen Maßnahmen vermieden werden.

7. Dezember 2023

AKTUELLES

Krankenhäuser vor dem Aus bewahren und Insolvenzen vermeiden

Gestiegene Kosten in fast allen Bereichen sowie eine weiterhin unsichere politische Ausrichtung erhöhen schon seit vielen Monaten den Druck auf Krankenhäuser. Aber wie kann eine Insolvenz vermieden werden?

 

Die deutschen Medien sind zurzeit voll von Insolvenzmeldungen, Berichten über hohe Defizite seitens der Kliniken und von kommunalen Trägern, die Millionenkredite vergeben müssen, um eine Gesundheitsversorgung ihrer Bevölkerung sicherzustellen. Ursachen all dieser Hiobsbotschaften sind neben der allgemeinen Unsicherheit über ausstehende Gesetzesänderungen die gestiegenen Kosten in fast allen Bereichen; Höhere Personal- und Energiekosten aber auch Preissteigerungen für Medizinprodukte sowie Arznei- und Lebensmittel treiben die Krankenhäuser in die roten Zahlen. Dazu kommt die mangelnde Finanzierung der Investitionskosten durch die Länder sowie der Fachkräftemangel, der in vielen Branchen zu spüren ist. Nach der Pandemie verzeichnet man rückläufige Fallzahlen und – auch aufgrund politischer Bestrebungen – eine Verschiebung der stationären Behandlungen hin zu ambulanter Versorgung.

 

Der stetig steigende Kostendruck belastet auch zunehmend die kommunalen Haushalte, da eine Vielzahl der Kliniken in kommunaler Trägerschaft ist. Dies hat zur Folge, dass im schlimmsten Fall Millionen-Kredite aufgenommen werden, um die Defizite auszugleichen – ohne, dass eine weitsichtige strategische Planung zur zukünftigen Kostendeckung besteht.

 

 

Insolvenz vermeiden – aber wie?

 

Droht ein Haus in eine wirtschaftliche Schieflage zu geraten oder ist es dies gar schon, muss das oberste Ziel nunmehr sein, schnellstmöglich ein fundiertes und zukunftsfähiges Restrukturierungskonzept zu entwickeln. Nur mit einem soliden Sanierungsplan lässt sich eine Insolvenz noch abwenden. Denn eine Insolvenz ist nicht nur zusätzlich kostspielig, sondern erzeugt in der öffentlichen Wahrnehmung selbst im Falle eines Fortbestandes des Krankenhauses einen nicht unerheblichen Reputationsschaden bei den Patienten. Auch bei den Mitarbeitenden kann eine drohende Insolvenz zu Unsicherheit und Ängsten und damit zu einem Verlust von Fachpersonal führen, was die angespannte wirtschaftliche Situation in Verbindung mit dem generellen Fachkräftemangel letztlich nur noch verschlimmert.

 

Zunächst sind die Bereiche zu identifizieren, die die ‚Cash Cows‘ im Unternehmen darstellen sowie die Bereiche, die primär zum aktuellen Defizit beitragen. Die Identifizierung erfolgt am sinnvollsten über eine fundierte Deckungsbeitragsrechnung, die alle Bereiche des Krankenhauses beleuchtet.

 

Sind die Hauptkostentreiber identifiziert, sollten mögliche Einsparpotenziale definiert werden. Hierzu sind u.a. die Sachkosten kritisch zu prüfen und das Personalmanagement möglichst effizient zu gestalten. In beiden Kostenarten finden sich nach detaillierter Analyse nicht selten noch Stellschrauben, um die bestehenden Kosten zu senken.

 

Für die künftige strategische Ausrichtung sind ergänzend potenzielle neue Geschäftsfelder sowie Synergieeffekte zu identifizieren und klare Handlungsempfehlungen zu erarbeiten, um diese künftig sukzessive umzusetzen. Hierzu zählt beispielsweise die effiziente und strategisch sinnvolle Bündelung von Ressourcen sowie eine Analyse der Kernprozesse mit Ableitung von Optimierungspotenzialen.

 

Gerade in der heutigen Situation, die seitens der Politik maßgeblich durch die Bestrebungen zur Ambulantisierung der stationären Gesundheitsversorgung geprägt ist, müssen entsprechende Ambulantisierungsstrategien im Haus erarbeitet werden, um zukunftsfähig zu bleiben. Das Leistungsgeschehen im Haus sollte kritisch beleuchtet und dahingehend optimiert werden, dass ambulant zu erbringende Leistungen auch in einem ambulanten Setting durchgeführt werden können. Der Einsatz kostenintensiver Ressourcen ist hierbei zu optimieren und auf ein Minimum zu beschränken.

 

Zu guter Letzt sollte man über ein Coaching der Führungskräfte nachdenken. In speziell auf kritische Themen ausgerichteten Weiterbildungen kann Wissen vermittelt werden, welches den Mitarbeitenden und schließlich auch dem Krankenhausbetrieb selbst zu Gute kommt.

 

Durch die Ausarbeitung eines maßgeschneiderten Sanierungskonzepts, gefolgt von einer stringenten Umsetzung der identifizierten Maßnahmen, lassen sich drohende Insolvenzen oftmals noch abwenden und Häuser sogar gestärkt in die Zukunft blicken.

 

 

 

Haben Sie Interesse an einer Beratung rund um das Thema Insolvenzvermeidung oder Insolvenzbegleitung? Dann sprechen Sie uns gerne an!

Ihr Ansprechpartner:

Dr. Matthias Wokittel
Geschäftsbereichsleitung Strategie, Sanierung & IT
m.wokittel@endera-gruppe.de

Dr. Matthias Wokittel, Geschäftsbereichsleitung Strategie & Sanierung der ENDERA Managementberatung GmbH
-->